Er liebt mich – er liebt mich nicht….. Das Gänseblümchen ist wohl eines der bekanntesten Pflanzen in unseren Gärten. Doch Gänseblümchen können viel mehr als man vielleicht vermuten könnte.
Man kann sie nicht nur abzupfen bzw. zu Armbänder oder Haarkränzchen binden. Gänseblümchen (lat. Bellis perennis) sind reich an Saponinen, ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffen, Flavonoiden, Anthoxanthinen, Schleime und Inulin. Sie gehören zur Gruppe der Korbblütler und man nennt sie mancherorts auch Tausendschön, Augen- oder Maiblume, Marienblümchen, Massliebchen oder auch Gänselieserl.
Gänseblümchen gehören mit zu den ersten Frühlingsblühern überhaupt. Ab März recken sie schon die kleinen weißen Blütenköpfchen durch den Rasen und erfreuen uns mit ihrem Anblick. Sie blühen das ganze Jahr über bis in den Spätherbst, sind absolut frosthart und wachsen praktisch überall, an Wegrändern, Rasen, Gärten oder auch auf lehmigem Boden.
Vom Gänseblümchen werden in erster Linie die Blütenköpfchen für die Anwendung abgesammelt und evtl. getrocknet. Aber auch die Blätter können für Tees und in der Küche verwendet werden.
Inhaltsstoffe und deren Wirkung:
In der Volksheilkunde schreibt man dem Gänseblümchen aufgrund seiner Inhaltsstoffe verschiedene Wirkungen zu:
- Teezubereitungen wirken anregend auf Verdauung, Appetit und Stoffwechsel
- Krampfstillende Wirkung z.B. bei Husten, Magenproblemen
- Harntreibende Wirkung zur Unterstützung bei Ödemen
- Äußerliche Anwendung bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen, Verletzungen, Quetschungen, Hauterkrankungen. Schmerz- und Wundheilmittel bei Schürfwunden, Prellungen und Verstauchungen.
- Gerbstoffe wirken zusammenziehend und helfen bei Darmentzündungen.
Zubereitung eines Gänseblümchen-Tees:
2 Teel. Blütenköpfe mit 1/4 liter kochendem Wasser übergießen und 10 min. ziehen lassen. NIcht mehr als 3 Tassen pro Tag trinken.
Herstellung einer Gänseblümchen-Tinktur für die äußere bzw. innere Anwendung:
Gänseblümchen-Blüten mit Doppelkorn bzw. Weingeist übergießen bis sie bedeckt sind und für 2-6 Wochen auf der Fensterbank stehen lassen. Abgießen und lichtgeschützt aufbewahren.
Innerliche Anwendung z.B. zur Unterstützung bei Augenleiden: 1-3 mal täglich 10-50 Tropfen
Äußerliche Anwendung für Einreibungen bei Quetschungen, Verletzungen….
Auch Hildegard von Bingen schreibt über das Gänseblümchen:
„Für einen gesunden Menschen ist es gut zu essen, weil es das gute Blut in ihm vermehrt und einen klaren Verstand bereitet. Aber auch den Kranken bringt es wieder zu Kräften. Es macht seine Augen klar. „
Wie bei allen Heilkräutern sollte man Gänseblümchen nicht dauernd anwenden, Es empfiehlt sich eine kurmäßige Anwendung als Tee über höchstens sechs Wochen. Dann für ein paar Wochen auf ein anderes Heilkraut mit ähnlicher Wirkung ausweichen. Erst nach dieser Pause sollte man wieder Gänseblümchen anwenden. So vermeidet man unerwünschte Langzeiteffekte und eine Gewöhnung und somit Nachlassen der Wirkstoffe wird verhindert.
Überaus vielseitig kann man Gänseblümchen auch in der Küche anwenden: Einfach eine Handvoll frisch gepflückter Blütenköpfchen über den Salat, Butterbrot oder Suppe streuen.