Die Kornelkirsche

Kornelkirsche-Blatt
Die Kornelkirsche
  lat. Cornus mas – gehört zur Familie der Hartriegel-Gewächse. Die Früchte des Baumes – die Kornelkirschen – sind allerdings nicht näher mit der Kirsche verwandt.  Je nach Region werden sie auch z.B. Dirndl, Dirndlstrauch, Dürlitze, Kornelle, Herlitze oder Gelber Hartriegel genannt. Die Kornelkirsche ist vorwiegend in südlichen, wärmeren Ländern verbreitet, sie liebt es in voller Sonne zu stehen, gedeiht aber auf jedem Boden. Der wärmeliebende Strauch ist weit verbreitet, man findet ihn häufig in Weinanbaugebieten, an lichten Waldrändern oder Wildhecken. Der Strauch bzw. Baum kann bis zu 6 Meter hoch werden, seine gelben Blüten erscheinen bereits im Januar/Februar vor dem Blattaustrieb und sind die ersten Bienenweide nach dem Winter. Die Früchte sind oval- bzw. eiförmig und reifen ab Ende August rot bis schwarz-rot ab.

Die Kornelkirsche hat starke Heilkräfte und wird in der Voksmedizin und auch nach Hildegard von Bingen gerne eingesetzt. Die Früchte enthalten u.a. viel Vitamin C, B, E sowie Mineralstoffe, Gerbsäuren, Anthocyane (Antioxidantien), Glykoside. Dadurch wirken sie blutreinigend, antibakteriell, antioxidativ, adstringierend, vitaminspendend und entzündungshemmend. Aus Blättern, Knospen und Rinde kann Tee bereitet werden, der bei Gastritis, Fieber oder Durchfallerkrankungen unterstützend eingesetzt werden kann. Ein aus den Blättern oder Rinde hergestellter Absud wird in der Volksheilkunde bei Gicht eingesetzt.

Hildegard von Bingen schreibt:

„Wer aber diese Frucht isst, den verletzt sie nicht, denn sie reinigt sowohl den kranken, schwachen als auch den gesunden Magen und fördert so die Gesundheit.“

Die zwei Zentimeter langen Früchte sind erst reif, wenn sie dunkelrot bis schwarzrot sind, ansonsten sind sie nicht sehr schmackhaft. Aus dem Fruchtfleisch kann Marmelade zubereitet werden oder Saft gewonnen werden.

Das Holz der Kornelkirsche ist sehr dicht und hart, es gilt als das härteste Holz Europas. Aus diesem Grunde wurde es früher gerne in Drechslereien oder Wagnereien zu Radspeichen, Messergriffen, Instrumenten oder Mühlenzahnrädern verarbeitet. Auch zur Waffenherstellung wurde es verwendet.

Verwechseln könnte man die Kornelkirsche mit dem Roten Hartriegel, oder auch Bluthirse genannt, seine Blätter werden im Herbst rötlich. Im Gegensatz zur Kornelkirsche trägt dieser schwarzblaue Steinfrüchte, die man nicht essen kann.