Quendel – oder auch Wilder Thymian genannt, ist vor allem in Mittel- und Nordeuropa heimisch. Er gehört zur Familie der Lippenblütler und verträgt trockene und steinige Standorte mit praller Sonne sehr gut. Dort wo sich sonst andere Pflanzen nicht mehr wohl fühlen, kann sich der Quendel zu ganzen Kissenteppichen ausbreiten. Im Sommer so ab ca. Mai blüht Quendel typisch rosafarben, auch der würzige Duft erinnert sehr an seinen großen Bruder Thymian.
In der Pflanzenheilkunde wird der Quendel auch ähnlich eingesetzt, man verwendet Blätter und Kraut. Durch seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften ist er angezeigt bei Haut- und Gelenkerkrankungen wie z.B. Ekzemen, Allergien, Juckreiz. Bei allen möglichen Erkältungskrankheiten wie Bronchitis, Husten, Heiserkeit etc. wirkt er krampf- und schleimlösend. Auch bei diversen Frauenleiden und Verdauungsbeschwerden wie z.B. Durchfall, Magenbeschwerden, Blähungen kommt er gerne zur Anwendung.
Hildegard von Bingen wusste ebenfalls um die heilkräftige Wirkung des Quendels:
„Wenn ein Mensch krankes Fleisch (Gewebe) hat, so dass seine Haut wie räudig ausblüht, der nehme Quendel und esse es oft mit Fleisch oder Gemüse gekocht, und die Haut seines Körpers wird von innen heraus geheilt und gereinigt werden.“
Quendel ist nach Hildegard das klassische „Hautgewürz“, das bei keiner Anwendung fehlen darf. Es verbessert die Durchblutung der Haut, indem man ganz einfach jedem Essen ein paar Messerspitzen Quendelpulver hinzufügt und mit dem Fleisch- bzw. Gemüsegericht mitkocht. Bei Hautausschlägen empfiehlt Hildegard mehrmals wöchentlich eine Dinkelmehlschwitze mit 1-3 Msp. Quendel zuzubereiten und diese zusammen mit gekochter Roter Bete als Gemüse essen.
In der Hildegard-Medizin schwören auch viele auf die sog. Quendelcreme, die unterstützend bei Hautausschlag, unreiner Haut bzw. Ekzemen angewendet wird.
Darüberhinaus empfiehlt Hildegard von Bingen Quendel für das Gedächtnis:
„Und wenn das Gehirn krank ist und wie leer, dann nimm Quendelpulver, Wasser und Feinmehl und mache solcherart Plätzchen und esse diese oft, und deinem Gehirn wird es besser gehen.“
Quendelkekse werden aus einfachem Mürbteig gemacht:
- 300g helles Dinkelmehl
- 1 gehäuften Esslöffel Quendelpulver
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 100g Rohrohrzucker
- 100g Butter
- 1 Ei
- 100g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Salz
Alles miteinander verkneten, bei Bedarf noch etwas Wasser zufügen, den Teig eine Stunde kalt stellen. Sodann ein paar Millimeter dünn ausrollen und beliebig geformte Plätzchen ausstechen. Auf Backpapier bei Mittelhitze ca. 15-20 Minuten backen.
Quendel gemahlen 40g St. Hildegard Posch
Quendelkekse 150g bio St. Hildegard Posch
Quendelcreme 50g St. Hildegard Posch