Gerade in den letzten Jahren erfährt der Kürbis eine wahre Renaissance in unseren Küchen. Und das zu Recht, denn schon Hildegard von Bingen wusste:
„Kürbisse sind trocken und kalt. Dennoch haben sie ihr Wachstum aus der Luft. Sie sind zum Essen gut sowohl für die Kranken wie auch für die Gesunden.“
Botanisch ist der Kürbis eine Beere! Aber Kürbisse sind mehr als nur Lebensmittel. Da es über 900 verschiedene Sorten gibt, gilt er zu Recht als Beispiel bzw. Symbol der Vielseitigkeit und Launenhaftigkeit der Natur. Archäologische Funde beweisen, dass bereits ca. 5000 vor Chr. die Indios in Mexico bzw. Peru Kürbisse angebaut haben. Damit zählt er mit zu den ältesten kultivierten Nahrungspflanzen in Amerika.
Aber auch in der Heilkunde spricht man ihm große Bedeutung zu. Hildegard von Bingen würdigte in ihrer Physica den Kürbis «Kurbesza» als wertvolles Gewächs und empfiehlt sowohl Kranken als auch Gesunden den Kürbis als gesunde Wohltat. In unserer heutigen Zeit wird für arzneiliche Zwecke der weichschalige „Steirische Ölkürbis“ bzw. dessen Kerne verwendet. Diese sind dunkelgrün und schalenlos. Die Inhaltsstoffe der Kürbiskerne sind vor allem für die Erhaltung der Männergesundheit wichtig. Aus diesem Kürbis wird auch das kalt gepresste Kürbiskernöl gewonnen. Der Ölkürbis wird hauptsächlich in Österreich, Slowenien, Kroatien bzw. Ungarn angebaut. Erntezeit ist Mitte September bis Anfang Oktober.
Wissenschaftlich anerkannt ist die Wirkung der Kürbiskerne vor allem bei Blasen- und Prostataleiden. Sowohl bei Reizblase als auch bei gutartigen Prostatavergrößerungen können Kürbiskerne wirkungsvoll eingesetzt werden.
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Kürbis zählen vor allem Phytosterine, die eine Absenkung des Cholesterinspiegels im Blut bewirken können. Darüberhinaus wirken Phytosterine vorbeugend gegen das Prostata-Adenom. Kürbiskerne enthalten reichlich fette Öle, vor allem die wertvolle zweifach ungesättigte Linolsäure. Linolsäure wird benötigt zur Bildung von Vitamin D, Hormonen und zum Aufbau der Zellwände.
Das Kürbisfleisch enthält darüberhinaus reichlich Vitamin C, E, B1, B2, B6 und Folsäure, Carotinoide und das Spurenelement Selen. Selen liefert uns wertvolle Antioxidantien. Kürbis bzw. Kürbiskerne wurden schon im Mittelalter als wirksames Mittel gegen Eingeweidewürmer empfohlen, heute weiß man, dass wahrscheinlich die enthaltene Aminosäure „Cucurbitin“ dafür verantwortlich ist.
Genießen sie Kürbis in vielen Variationen. Vor allem der weit verbreitete Hokkaido ist ein sehr schmackhafter Speisekürbis, der nicht einmal geschält werden muss. Aber auch einen zarten Butternut oder den würzigen Muskatkürbis sollten Sie mal probieren! Kürbisse lassen sich total vielseitig in der Küche verwenden, als Suppe, Gratin und Eintopf kennt sie wohl jeder, aber auch als Chutney, Marmelade und für Kuchen sind sie einen Versuch wert!
Hier haben wir schon mal ein Rezept für eine leckere Kürbissuppe für Sie bereitgestellt!