Der Dinkel gibt Frohsinn, Kraft und Energie

Dinkel am Feld

Im letzten Blogbeitrag haben wir unser Hildegardfrühstück vorgestellt, welches uns Frohsinn, Kraft und Energie gibt. Warum dies so ist, beschreibt Hildegard von Bingen in ihrem Buch Physika, welches sie im Alter von 53 bis 60 Jahren geschrieben hat. Dort beschreibt sie die Brauchbarkeit und Eignung sowie Nichteignung der Pflanzen, Tiere, Bäume und auch Edelsteine uvm. zum Wohle und Heil des Menschen.

“Dinkel ist das beste Getreide, fettig und kraftvoll und leichter verträglich als alle anderen Körner. Es verschafft dem, der es isst, ein rechtes Fleisch und bereitet ihm gutes Blut. Die Seele des Menschen macht er froh und voll Heiterkeit. Und wie immer zubereitet man ihn isst, sei es als Brot, sei es als andere Speise, ist er gut und lieblich und süß.”

Dinkel stammt ursprünglich aus dem südwestlichen Asien. Erst viel später breitete er sich nach Mittel- und Nordeuropa aus, bis er schließlich auch im südwestdeutschen Raum landete. Der Ortsname Dinkelsbühl zum Beispiel weist noch heute auf die damals verbreitete Kultur hin.

Erst im letzten Jahrhundert wurde der Dinkel vom Weizen verdrängt, da der Ernteertrag bei diesem Spelzgetreide spürbar niedriger als beim Weizen ist. Dinkel ist nur zweireihig und hat einen Doppelspelz, die Erträge sind deswegen geringer und der Aufwand das Korn von seinem Spelz zu befreien ist um einiges aufwendiger. Eben durch diesen Doppelspelz ist das Korn aber vor Umweltgiften besser geschützt und somit auch weniger von Umweltgiften belastet.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Dinkel (Triticum spelta) alles enthält, was der Mensch zum Leben braucht. Wir finden Eiweiße und Kohlehydrate, Fette und Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Inhaltsstoffe sowie Geschmacks- und auch Heilstoffe im Korn.

Diese Heilstoffe fördern nicht nur das Wachstum der Zellen, sondern helfen auch den Körper zu entgiften und ihnen vor vielen tödlichen Tumorarten zu schützen. Zu diesen Stoffen gehört das von Professor Weuffen an der Universität Greifswald entdeckte Thiocyanad oder Rhodanid. Rhodanid regt u.a. die Bildung von Stammzellen an, aus diesen der Körper dann alle anderen Körperzellen bildet. Darüberhinaus wirkt es wie ein natürliches Antibiotikum, mit dem sich der Körper gegen Infektionen schützen kann. Die wohltuende Wirkung des Dinkel wirkt auf den ganzen Organismus, besonders aber unterstützt er eine gute Verdauung. Viele Patienten berichten von einem verbesserten Allgemeinbefinden, Schüler bzw. Studenten berichten von  gesteigerter Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.

Glücklicherweise erfährt das Dinkelkorn seit Jahren wieder eine Art Renaissance. Immer mehr Menschen  entdecken wieder den guten alten Urdinkel mit seinem hervorragenden Geschmack und seinen wohltuenden Eigenschaften auch dank der Schriften der Hl. Hildegard von Bingen. So erhält er wieder einen festen Platz in unseren Küchen und Bäckereien. Allerdings sollte man beim Einkauf darauf achten, dass man ungekreuzte Urformen des Dinkel bekommt, dazu gehören die Sorten Oberkulmer Rotkorn, Roter Tiroler, Ostro, Franckenkorn oder das Schwabenkorn. Diese Urformen sind sehr robust im Anbau und kommen ohne Pestizide, Fungizide oder Insektizide aus. Sie vertragen Kunstdünger-Behandlungen schlecht und sind deshalb auch aus Sicht des Umweltschutzes den gekreuzten Dinkelhybriden vorzuziehen.