Archiv für den Autor: Beate Böhnlein

Die Quitte – Comeback einer vergessenen Frucht

Hildegard von Bingen schreibt zur Quitte:
„Wer gichtkrank ist, esse oft die Quittenfrucht gekocht oder gebraten und sie räumt mit dem Gichtstoff in ihm auf.“

  • Beschreibung: Der Quittenbaum ähnelt optisch dem Apfel- oder Birnbaum, mit denen er auch eng verwandt ist. Er gehört zu den Rosengewächsen. Die Quitte blüht relativ spät im Mai/Juni und hat große weiß-rosa Blüten, welche stark duften. Quitten gehören zu den letzten Früchten im Erntekalender und werden von Oktober bis in den November hinein geerntet. Der angenehme Duft, welchen Quitten verströmen, setzt sich aus ca. 80 Duftstoffen zusammen. Wenn die Farbe der Früchte von grün nach gelb umschlägt, also fast reif sind, ist der beste Erntezeitpunkt für Quitten gekommen. Je später man sie erntet, desto mehr wird das reichlich enthaltene Pektin abgebaut, welches man bei der Verarbeitung ja nutzen möchte.
  • Verwendung: Quitten kann man in der Regel nicht roh essen, sie sind sehr hart und enthalten viele Gerb- und Bitterstoffe. Bei allzu langer Lagerung baut sich das reichlich vorhandene Pektin ab und ihr Fruchtfleisch verfärbt sich dann bräunlich. Vor der Zubereitung muss man den Flaum mit einem Tuch abreiben, er enthält besonders viele Bitterstoffe. Die Schale jedoch kann mit verzehrt werden. Quitten lassen sich sehr vielseitig zubereiten, am bekanntesten ist wohl das Quitten Gelee, Mus, Konfekt, Kompott, Sirup oder Saft, der dann auch zu Likör oder Schnaps weiterverarbeitet werden kann. Aber auch gebacken als Nachtisch, Kuchen oder z.B. mit Kürbis zusammen als Gemüsebeilage zu Fleischgerichten eignen sich Quitten vorzüglich. Grundsätzlich lassen sie sich in der Küche genauso wie Äpfel oder Birnen verarbeiten, allerdings nicht roh, sondern gekocht bzw. gedünstet.
  • Heilwirkung: Seit jeher wird die Heilkraft der Quitte gepriesen. Sie soll nach der Volksheilkunde gegen Erkältung, Verdauungs-beschwerden, Bluthochdruck und allerlei Hautbeschwerden helfen. Hildegard von Bingen empfahl sie bei Gicht und Rheuma und ebenfalls als Abführmittel. Heute weiß man, dass Quitten Vitamin C und E, Folsäure, Mangan, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Fluor, Tannine sowie viel Pektin enthalten, welches den Blutzuckerspiegel normalisiert, den Cholesterinspiegel senkt und die Verdauung reguliert.

Da Quitten kostbare Früchte sind, sollte man nichts wegwerfen, sondern alle Teile verwenden. So lassen sich die Schalen trocknen und im Tee verwenden. Ebenso die Kerne, dabei darauf achten, dass man nur unversehrte und keine angeschnittenen Kernchen verwendet, damit die enthaltene Blausäure nicht austreten kann. Die Kerngehäuse lassen sich z.B. gut zur Likör- oder Essig/Balsamico-Herstellung nutzen. Der zurückbleibende Trester von der Saftherstellung eignet sich noch als Grundlage für das beliebte Quittenbrot (Rezept hierfür siehe unten).

Rezept: Quittenbrot / Quittenkonfekt:

Um das beliebte Quittenkonfekt herzustellen, wird gekochtes Quittenfruchtfleisch bzw. Quittenmus benötigt. Entweder ganze Früchte säubern, entkernen und mit Schale in Stücke geschnitten weichkochen, sodann durch die Flotte Lotte drehen bzw. pürieren. Oder den übriggebliebenen Trester von der Saftherstellung hierzu verwenden.

Grundrezept:
1 kg Quittenmus
1 kg Rohrohrzucker
nach Belieben kann dem Mus bis zu 10 g Galgantwurzel beigefügt werden

Beides gut vermischen und ca. 1 Stunde sanft köcheln lassen, dabei immer umrühren, damit nichts anbrennt. Es sollte eine zähe Masse entstehen. Diesen Brei dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder Auflaufform streichen, ca. ½ – 1 cm dick. Entweder bei ca. 100 Grad im Backofen mehrere Stunden trocken oder auch bei Zimmertemperatur, hier dauert der Vorgang dann allerdings mehrere Tage. Wenn es durchgetrocknet ist, wird es letztendlich in mundgerechte Würfelchen geschnitten oder auch ausgestochen und zwischen Lagen von Pergamentpapier in einer Dose aufbewahrt. – welch herrliches Weihnachtskonfekt!

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Passend zur erwachenden Natur fällt uns ein Zitat von Hildegard von Bingen ein:

Die Seele freut sich
an den guten Werken,
dann blüht und grünt sie.
Am Schmerz der bösen Werke hingegen
vertrocknet sie und schwindet dahin.

Hildegard von Bingen
aus: Das Buch vom Wirken Gottes „Liber Divinorum Operum“

Noch mehr Sprüche von Hildegard von Bingen findet man im Büchlein:
„Folge der Spur deines Lebens“ von Brigitte Pregenzer / Brigitte Schmidle

Wenn Sie noch mehr Interessantes zur Schlüsselblume erfahren möchten, lesen Sie doch unseren Beitrag zur „Schlüsselblume“.

 

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Pfefferminze Öl

In unserer kleinen Serie zum Thema Minze stellen wir heute die Pfefferminze vor, sie ist wohl die bekannteste und auch beliebteste Minzenart, die mit dem „Cool“-Faktor. Sie ist eine Kreuzung aus Krause- und Wasserminze. Ihren kühlenden Effekt  hat die Pfefferminze vom Menthol. Ihr ätherisches Öl besteht nämlich zu 35-45 % aus Menthol, es gibt ihr auch den würzigen und erfrischenden Geschmack. Weiterlesen